München / Minga - Boarisch gredt

Trachtler bei einer Stadtführung in München – © Heinz Taubmann - Weis(s)er Stadtvogel

Mia warten auf Eich in fescher Tracht und zoang Eich d´ Stadt. Auf Boarisch macht des glei no amoi so vui Freid. Aber wer redt´ eigentlich Boarisch in Bayern? Und was is des B´ sondere dro? Mia keman an de schensten Plätz´ vo da Oidstad vorbei, hearn G´schichtn vo oide Zeiten und Bräuch´, am boarischen G´wand, da Musi und da Sprach. Auf gäts, bak ma´s machma a g´scheide Stadtführung. 

Am Marienplatz treff´ ma uns, direkt bei da Mariensäule mit der „Patrona Bavariae“, der Beschützerin von Bayern. Da war vo Anfang an da Markt und immer vui los, da seng ma, wo de Weißwurst erfund´n worn is und s´ Neie Rathaus mit ´m Glockenspui und dem Balkon, wo da FC Bayern steht, wenn´s gwunna ham.

Alter Hof bei einer Stadtführung in München – © Werner_Boehm - Tourismusamt München

Wenn klar is, was a Bayer genau is, und wia des war mit de Preiß´n, gemma aufe zum Oidn Bäda, da ältesten Kirch´ vo Minga, vo dera gibt´ s sogar a Liadl. Für die Katholiken in Bayern war der Oide Bäda immer scho ganz b´sonders wichtig.

Vo da geht´s nunter zum Viktualienmarkt, wo´s vui Standl mit lauter guate Sach´n und an ganz b'sondern Biergarten gibt. Lustig werd´s beim Roider Jackl, der als Gstanzlsänger und mit dem „Derblecken“ von de Politiker berühmt worn is.

An de Metzger vorbei, die scho seit über 700 Jahren ihren Platz da am Stadtbach ham, keman mia zum Stadtschreiberhaus; da hör ma was a Himmeloata is und was „Mingana Ohrwaschln“ san, und warum früher in Minga fast alle Häuser so ausg´schaut ham.

Orlandohaus bei einer Stadtführung in München – © Werner_Boehm - Tourismusamt München

Übrigens, a Dirndl is fei koa G´wand, sondern a Madl, und des, was s´ anhat is a Dirndlg´wand. Und da Gamsbart werd aa ned aus´m Bart von der Gams g´macht.

Wenn ausgredt is, seit wann´ s de boarischen Trachten gibt, was ois dazu g´hört und was ned, gemma weida zum Oidn Hof wo die Wittelsbacher Herzöge z´erst g´wohnt ham. Da geht´s a bisserl um de boarische Geschichte und darum, wo der Löwe und die weiß-blauen Rauten her keman.

Da is aa des erste g´scheite Bier braut worn, drum geht´s vo da gleich nüber zum weltbekannten Hofbräuhaus am Platzl. Ganz bärig is da Maßkrugtresor in der Schwemm´, die Musi und die G'schicht vom Münchner im Himmel.

Trachtler in München bei einer Stadtführung – © Lukas_Barth - Tourismusamt München

In de Platzlgassen hör ma de G´schicht vom Skandal im Sperrbezirk und dann ist´s nimmer weit bis in d'Maximilianstraß´, wo die reichen Leut´ einkaufen und zum Max-Joseph-Platz, wo der erste König von Bayern sein Denkmal hat. Ohne die Könige gaab´s koa Oktoberfest und a koane Schlösser in Bayern, und da in der Residenz hams g'wohnt.

 Bevor ma auseinander gehn, red´n ma no vom Essen und Tringa, vo de Wolpertinger und andere komische Viecher, grobe und feine Wörter und Sprüch´.

 Nach dera Stadtführung ham´s ned bloß recht vui g´seng und scheen G'schichten g´hert, sondern a no Boarisch g'lernt.